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Insektennisthilfen

Warum sollte man Nisthilfen für Insekten anbieten?

  • Insekten gehören zu den artenreichsten Lebewesen auf unserer Erde und sind unverzichtbar für unser Ökosystem. Zirka 550 verschiedene Arten von Wildbienen gibt es in Deutschland. Davon nisten allerdings nur 30-40 Arten in den landläufig genannten Insektenhotels. Die anderen graben sich meist Niströhren in der Erde.
  • Viele Insektenhotels, die in Baumärkten oder Gartencenter angeboten werden, sind meist billige Importware mit völlig unbrauchbaren Füllmaterialien.
  • Brauchbare Modelle sind meist nur durch den Fachhandel zu beziehen, z.B. über www.naturschutzcenter.de/insektenhotels

Auf was ist beim Bau oder Kauf von Wildbienennisthilfen zu achten?

  • Kanthölzer von Laubbäumen wie Buche, Eiche oder Esche sollten verwendet werden. Nadelhölzer sind wegen der Harzgefahr ungeeignet.
  • Die Bohrungen sollten dabei quer zur Holzfaser angelegt werden, wie es die Insekten in der Natur auch machen.
  • Die Durchmesser der Bohrungen sollten zwischen 2 und 9 mm liegen, wobei die meisten zwischen 4 und 6 mm liegen sollten.
  • Umso größer der Durchmesser umso tiefer die Bohrung. Kleine Durchmesser mindestens 5 bis 6 cm tief, größere Durchmesser 8 bis 10 cm.
  • Die Bohrungen müssen komplett splitterfrei sein da sich sonst die Bienen die Flügel verletzen und dann sterben.
  • Um die Brutröhren vor Vögeln, besonders Spechten, zu schützen kann die Nisthilfe mit einem Drahtgeflecht geschützt werden. Der Abstand sollte etwa 3 cm betragen. Die Maschenweite 2 cm. Bezugsquellen für Nisthilfen und Baumaterialien: www.naturstrohhalme.de

www.stockhaus-keramik.de; www.bienenhotel.de ; www.naturschutzcenter.de ; www.wildbienenschreiner.de

Welche Nisthilfen sind sinnvoll?

  • Neben den gebohrten Hartholzblöcken eignen sich noch hohle Halme, Stängel, Papp- und Bambusröhrchen als Brutröhren. Auch hier ist auf eine saubere Schnittfläche zu achten die meist nur mit einer Säge und Schleifscheibe erreicht werden kann. Werden die Halme mit einer Schere geschnitten, besteht die Gefahr, dass die Halme gequetscht werden und dadurch wiederum Haarrisse entstehen.
  • Völlig sinnlos sind die Schmetterlings-Überwinterungsquartiere (Hotelzimmer mit Einflugschlitzen). Von den etwa 180 Tagfalterarten überwintern nur 6 Arten als ausgebildete Schmetterlinge, alle andern überwintern als Ei, Raupe oder Puppe. Schmetterlinge haben kein Problem, geschützte Überwinterungsplätze in der Natur zu finden. Der starke Rückgang der Schmetterlinge liegt nicht an fehlenden Überwinterungsquartieren, sondern an fehlenden Blüh- und Futterpflanzen.
  • Das trifft auch auf die Florfliegen zu. In die mit Stroh oder Holzwolle gefüllten „Hotelzimmer “ wird wohl keine Florfliege einziehen. Darüber freuen sich höchstens ein paar Ohrwürmer die sich dann auch gern ein paar Bienenlarven schmecken lassen.
  • Unterschlupfhilfen für Ohrwürmer, z.B. ein umgestülpter Blumentopf mit Holzwolle, gehören nicht in die Wildbienennisthilfe, sondern dorthin wo diese Tiere als Nützlinge z.B. die Blattläuse vertilgen.
  • Genauso wenig nützlich sind mit Kieferzapfen gefüllte Fächer. Hier wird sich höchstens eine Spinne verirren, für alle anderen Insekten geht die Anziehungskraft solcher Fächer gegen Null.