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Permakulturgarten

Ein Garten zum Anschauen oder Mitmachen in Großenseebach

Die Idee für eine Art „Gemeinschaftsgarten“ existierte schon lange im Kopf einer Großenseebacher Bürgerin. Nach Präsentation dieser Überlegungen im Heimat- und Gartenpflegeverein und in der Ortsgruppe Seebachgrund im BUND Naturschutz Bayern e.V. wurden die ersten „Mitmacher“ gefunden. Die ungeklärten Fragen waren jedoch noch immer: Wohin damit? Wo ist ein guter Platz? Wer stellt die entsprechende Fläche zur Verfügung? Die Antwort gab es nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister Ende 2021: die südliche Fläche an der Streuobstwiese ist bisher ungenutzt und kann für die Anlage eines naturnahen Gartens genutzt werden. Super! Die bestehende Streuobstwiese lässt sich als Gestaltungselement sehr gut in das angedachte Konzept integrieren. Damit ergibt sich ein rund 3500 qm großes Areal zum „Anschauen oder Mitmachen“.

Im Dezember 2021 wurden ca. 50 heimische Wildheckenpflanzen entlang der ersten Obstbaumreihe und als Begrenzung der Fläche im südlichen Bereich gesetzt. Die Pflege der Heckenpflanzen ist nach dem Anwachsen sehr gering. Wildhecken bieten Lebensraum für viele Tiere und erhöhen die Taubildung in der Umgebung.

Aufbau Benjeshecke

Aus den Ästen der Obstbäume, welche im Februar den Winterschnitt erhielten, wurde eine Benjeshecke (Totholzhecke) aufgeschichtet. Es entsteht ein attraktiver Lebensraum für kleine Säugetiere und Reptilien, Amphibien und Insekten – allesamt Nützlinge für den Garten! Eine stabile und lebendige Hecke entsteht durch das Ansammeln von Pflanzensamen, die anfliegen oder von Vögeln beigebracht werden und dann keimen und wachsen. Insgesamt entsteht mit der Zeit ein blühender Mehrwert fürs Auge.

Weitere bereits realisierte Elemente zum Erhalt der Artenvielfalt an Tieren sind ein Käferkeller, eine Nisthilfe für Insekten sowie ein Steinhaufen für Reptilien, welcher ganz einfach aus nicht mehr benötigten alten Pflastersteinen zusammengesetzt wurde.

Die Baumscheiben unter den Streuobstbäumen wurden ebenfalls bereits bearbeitet und vorbereitet. Dort werden zukünftig kleine Ökotope entstehen. Durch die Anpflanzung einer stimmigen „Pflanzengemeinschaft“ versorgen sich die einzelnen Pflanzen gegenseitig z. B. mit Stickstoff oder halten Schädlinge fern.

Vorbereitet wurden auch sogenannte „Heubeete“ und „Schichtbeete“. Das Anlegen solcher Beete erfolgt ohne Bodenbearbeitung. Verwendet wird, was im Garten ohnehin schon da ist: Heu, Grasschnitt, Kompost usw. Auf Grund des Aufbaus halten die Beete die Feuchtigkeit besser. Durch den Verrottungsprozess der verwendeten Materialien werden die Pflanzen immer gut gedüngt.

Und damit ist es noch lange nicht genug: Weitere Projekte sind das Anlegen einer Kräuterspirale, von Trockenmauern und Hügelbeeten, das Anpflanzen von Beerensträuchern im Herbst und vieles mehr. Außerdem planen die Vereine weitere Aktionen.

Anschauen oder Mitmachen? Sehr gerne!

Besuchen Sie regelmäßig bei einem Spaziergang den Garten und beobachten Sie die Veränderungen. Sie haben eine Idee zum naturnahen Gärtnern oder möchten etwas ausprobieren, haben aber nicht die Möglichkeit? Im „Garten zum Anschauen oder Mitmachen“ ist noch viel Platz! Wer will, legt sein eigenes Gemüsebeet an, auf dem z. B. auch alte Gemüsesorten kultiviert werden können, baut Hochbeete oder versucht sich an Hügelbeeten oder einer Kräuterspirale.