Die Sense ist ein sehr altehrwürdiges Werkzeug, früher die einzige Möglichkeit zum Schneiden von Getreide oder Wiesengräsern. Sie hat auch heute noch viele Vorteile, man braucht jedoch fundierte Kenntnisse und auch Übung, um mit der Sense erfolgreich und langfristig zu arbeiten.
Ganz wichtig - sie verteilt kein Mikroplastik im Garten wie die aktuellen motorgetriebenen Fadenschneider, sie ist geräuscharm und sehr nachhaltig. Sie gefährdet keine Kleintiere wie Igel und Rehkitze und sorgt für die nötige Fitness des Gärtners.
Vorraussetzung ist jedoch eine rasiermesserscharfe Sense - und die gibt es kaum zu kaufen. Wer sensen will, muss dengeln können! Durch Dengeln wird die vordere Schneidkante im Kaltschmiedeverfahren verlustfrei dünn gehämmert. Mit dem Wetzstein muss dann eigentlich nur noch der Grat gebrochen werden.
So war es kein Wunder, dass unser Sensenlehrer Leo Crasser aus Naila 80% der Zeit auf das Vorbereiten der Sense verwendet hat. Er hat erklärt, wie der Worb (Sensenbaum) eingestellt werden muss, hat uns völlig 'totgewetzte' Sensen gezeigt und wie der Fachmann solche wieder zu brauchbaren Werkzeugen machen kann, hat das Dengeln erklärt und im Detail vorgemacht. Wer seine Sense dabei hatte, konnte es auch selbst versuchen. Als gelernter Kunstschmied und Ingenieur hatte Leo das nötige fundierte Wissen und auf jede Frage eine Antwort.
Der praktische Einsatz erfolgte zum Schluß noch im Permakulturgarten, jeder Teilnehmer konnte mit einer scharfen Sense unter Anleitung einige Versuchsreihen sensen - die Übung, die zum Meister führt, ist allerdings eher den lauen Sommerabenden im Anschluß an den Kurs vorbehalten.